Holzhäuser für Flüchtlinge
24.09.2015 08:16
Das Rote Kreuz Salzburg errichtet für Flüchtlinge feste Quartiere aus Holz in Tamsweg und Seekrichen. Kritik hagelt es von den Freiheitlichen.
Holzhäuser neben dem Gymnasium
Aus Holz werden jene Häuser gebaut, die in Seekirchen (und in Tamsweg) entstehen sollen. Der genaue Platz in Seekirchen wurde neben dem Gymnasium (BG Seekirchen) festgelegt. Das Konzept hat das Rote Kreuz gemeinsam mit Architektin Melanie Karbasch und dem Salzbuger Holzbau-Unernehmen Meiberger (Lofer, Pinzgau) entwickelt.
Freiheitliche kritiseren Standort
Kritik hagelt es am Bau der Häuser und an der Zustimmung der Bürgermeisterin Mag. Monika Schwaiger von Seiten der freiheitlichen Partei. Schwaiger findet die Konstruktionen ideal und ist davon überzeugt, dass die Quartiere für Flüchtlingsfamilien ausgesprochen gut geeignet sind. Die FPÖ dagegen verwehrt sich gegen den Standort nahe des Gymnasiums und vermeldet in einer Aussendung, es würden sich Eltern bereits darüber Gedanken machen ihre Kinder von der Schule zu nehmen.
Ob diese Überlegung von Eltern der Kinder am BG Seekirchen real ist oder nicht, lässt sich offen nicht recherchieren.Die FPÖ schlägt dagegen die Verwendung von Wohncontainern vor und erwägt dafür ein - nicht näher genanntes - Flachgauer Unternehmen.
Seekirchen bekommt Holzhäuser
"Ich denke, dass die Wohnqualität extrem viel besser sein wird und - ich habe da auch angeregt - das würde sich für Familien anbieten, dass wir die hier unterbringen. Denn das ist natürlich ein anderes Wohnen als in einem Container, wo man eigentlich nur von 'leben' sprechen kann."
Bürgermeisterin Mag. Monika Schwaiger, Seekirchen am Wallersee
Anfang Dezember sollen die beiden Holzhäuser für insgesamt 76 Asylwerber in Seekirchen fertiggestellt und bezugsfertig sein, zuständig dafür ist nicht der Bund sondern das Land Salzburg.
Hintergrund: Container & Flüchtlinge
Die Vergabe der Aufträge des Innenministeriums für die Wohncontainer an die Firma Containex (Teil der LKW Walter Gruppe, die wiederum Teil der Delta Beteiligungen AG ist) war wegen der hohen Kosten schwer in die Kritik geraten. Die Firma betont allerdings, dass die kolportierten Kosten von rund 17.000 Euro pro Container nur zu 40 % tatsächlich den Container betreffen und zu 60 % diverse Maßnahmen für den Einbau (Verlegung von Leitungen, Wasserzufuhr...). Selbst mit 40 % (rund 7.000 Euro) sind die Container, wie der Salzburger Containeranbieter Conzept gegenüber dem ORF bekanntgab noch relativ teuer. Der Geschäftsführer des Salzburger Unternehmens wird im Ö1-Radio wie folgt zitiert: "Ein Standardcontainer kostet zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Alles andere ist Wucher." Für 12 Millionen Euro orderte das Innenminsiterium 700 solche Container bei Containex (Kosten pro Stück somit etwa 17.140 Euro). Allerdings sind die Kosten inkl. Sockelarbeiten und Leitungsanbindung gerechnet, wie sich das Innenministerium verteidigt.