Steinkrebse den ÖBB im Tunnel-Weg
11.10.2019 21:29
Die ÖBB wollen im Rahmen des Tunnelbaues von Köstendorf nach Kasern den Aushub in Lochen final lagern. Steinkrebse stellen sich in den Weg.
Deponie für den HL-Tunnel muß verlegt werden
Die Idee der Österreichischen Bundesbahnen den Aushub, der beim Bau des Eisenbahn-Tunnels zwischen Köstendorf und Kasern entsteht, in Köstendorf final lagern zu können, hat einen Rückschlag erlitten. Die Deopnie wurde nicht genehmigt, die ÖBB suchen nun einen neuen Standort. Die Einreichung beim Verkehrsministerium stellte sich letztlich als Mangelhaft dar.
Geplante Deponie in Lochen entfällt
Die von den ÖBB gewünschte Deponie für den Aushub in Lochen im Bezirk Braunau, genauer gesagt im Steinbachgraben, wird aus ökologischen Gründen nicht gestattet. Man wollte mit einem fünf kilometer langen Förderband den Aushub von Köstendorf aus über den Tannberg nach Lochen verschwinden lassen. Allerdings wurde unterhalb des geplanten Deponiestandortes nun eine Kultur von möglicherweise rund 3.000 Steinkrebsen entdeckt. Steinkrebse sind die kleinste Flußkrebsart, die es in Europa gibt. Sie sind vom Aussteben bedroht und daher für die geplante ÖBB-Deponie natürlich in der rechtlich stärkeren Position - sie sind streng geschützt.
ÖBB gehen von UVP-Verzögerung aus
Die Planer bei den Österreichischen Bundesbahnen gehen nun auf Anfragen der Presse von einer Verzögerung des UVP (Umwelt-Verträglichkeits-Prüfungs-Verfahren) aus, die zumindest ein halbes Jahr ausmachen könnte. Freude hat man natürlich über diese Wendung bei Bürgerinitiativen, die schon länger gegen den Ausbau der HL-Strecke kämpfen.
Der Tunnel von Köstendorf bis Kasern soll eine Länge von 16,5 Kilometern haben, die Anwohner an der Tunnelbaustelle in Köstendorf befürchten heftige Belastungen mit Verkehr und Lärm in der Bauphase, die rund eineinhalb Jahrzehtne dauern wird und haben sich daher in Bürgerinitiativen-Form zusammengeschlossen.